Hallo,
bin noch neu in diesem Forum, habe aber mit Bühler Motoren schon so einiges
erlebt. Meist setzt sich mit den Jahren (besonders im Digitalbetrieb) zu viel
Kohlenabrieb in den Umpoler und verursacht "kleine" Kurzschlüsse.
Das merkt man als Analogfahrer kaum (Lok fährt vielleicht etwas ruckig),
im Digitalbetrieb brennt irgendwann der Decoder auf (oder schaltet ab, das wäre
die bessere Alternative).
Ältere Bühlermotoren (roter und schwarzer Kohleneinsatz) lassen sich leicht
durch reinigen des Umpolers (da, wo die Kohlen drauf laufen) reinigen.
Neuere Motoren muss man wie folgt zerlegen:
- angelötete Drähte durchknipsen (so, dass man sie wieder verlöten kann)
-Kunststoffaufsatz entfernen (den mit dem "Verdrehgnubbel", der schmilzt sonst)
- Messingschnecke vorsichtig erwärmen und mit geeigneter Abziehvorichtung
(gibt's im Modellbau) oder vorsichtig mit Hilfe vom Schraubstock herunterziehen
Nicht zu kräftig erhitzen, da hier fast nur Kunststoffteile verbaut wurden (innen)
- gegenüberliegende Seite genauso demontieren
-Gehäusenasen aufbiegen
-erstdemontierten Teil mit den Kohlen herunterziehen
-Motorachse durch leichte Hammerschläge am anderen Ende langsam heraustreiben
(da sitzt so eine Messingbuchse, die das erschwert und die auch wegspringt, wenn sie
denn endlich frei ist...)
-Umpoler reinigen (Cuttermesser, Druckluft o.ä., sorgfältig sauber schleifen (ohne Grat)
sonst funken die Kohlen wie verrückt und nutzen sich stark ab -das wollen wir nicht!)
-Kohlen wieder montieren: vorsichtig v o r den Umpoler schieben, jede Kohle einzeln
zurückdrücken und dann vorsichtig auf den Umpoler schieben (die können abbrechen!)
->Das ist der "fummeligste" Teil und man muss sehr sorgfältig mit ruhiger Hand arbeiten!
-Motor wieder in das Gehäuse einführen (auch fummelig wegen der Magneten)
-Gehäusenasen schließen (gut ist da ein "Durchschlag" geeignet, Nagel geht auch)
-Messingbuchse / Schnecke(n) wieder auftreiben (geht leicht erwärmt besser)
-durchtrennte EMV-Abschirmdrähte (die am Gehäuse sitzen) wieder verlöten
Das wars...jetzt sollte der Motor -ohne Getriebe- eine Stromaufnahme (24V
Gleichspannung) von etwa 80mA haben (wer das messen kann). Ich hatte da schon Motoren,
die vor der Reinigung bei 500mA lagen!
Da braucht man sich über zerstörte Radsätze bzw. Decoder oder Schleifer nicht wundern...
Man kann so vielleicht den ein oder anderen Motor retten - es ist bei den "neueren" Modellen
aber eine ziemliche Bastelei notwendig. Für die "alten" gibt es Ersatzkohlen bei z.Bsp.
Champex-Linden.
Ich habe allerdings schon einige neuere Motoren mit Totalschaden gehabt -die waren
regelrecht "geschmolzen" und kurz vor'm Flammenschlagen...(s.a. mein Beitrag unter
"Fahrzeugpflege"). Mir kommt es so vor, als wäre die Bühler-Motorqualität nicht mehr das,
was sie mal war...
Gruß
Christian
P.S.: Wenn ich den "nächsten" neueren Motor zerlege mache ich mal Fotos - das ist einfacher
zu erklären...