Akkubetrieb mit Li-Ionen-Akku
Verfasst: 26.01.2013 13:02
Hallo zusammen,
ich möchte hier über meine aktuellen Erfahrungen zum Akkubetrieb berichten.
Warum Akkubetrieb?
Auf meiner Außenanlage hatte ich im Winter stets Probleme, ordentlichen Fahrbetrieb zu machen. In der Regel stockte das immer wieder, weil Schnee oder Eis auf der Schiene störten. Selbst an schneefreien, kalten Wintertagen konnte ich ab Einbruch der Dunkelheit nicht mehr fahren, weil sich der kalte Nebel sofort auf die Schienen gelegt hatte und den Stromfluss störte. Die Lösung ist hier nun einmal Akkubetrieb
Wie steuert man eine Akkulok?
Mit Aristocraft TrainEngineer Revolution. Diese Steuerung funktioniert so, dass zwischen der Lok (via Decoder) und der Funkfernsteuerung (via Handregler) ein direkter Funkkontakt aufgebaut wird. Das System ist preislich akzeptabel (bei mir als „Zweitsystem“ neben ZIMO) und sehr zuverlässig.
Wo kommt der Akku hin?
Das liegt an jedem selbst. Nachdem das jetzt meine erste Lok mit Akkubetrieb ist und das auch erst einmal im Probebetrieb laufen soll, habe ich den Akku einfach in einen angehängten Wagen (Boxcar) gelegt. Theoretisch kann man das aber auch in die Lok verbauen. Dazu muss man allerdings ein wenig Aufwand betreiben. Je nach Akku und Lokgehäuse ist das sehr unterschiedlich. Der von mir verwendete Li-Ionen-Akku ist nicht einfach aus dem Gehäuse herauszunehmen, weil er mit sieben Verbindungen zur Ladeelektronik verbunden ist. Da muss man schon ein wenig basteln.
Nach welchen Kriterien wird der Akku ausgewählt?
Generell kann das jeder für sich entscheiden. Für mich gibt es mehrere Kriterien:
+ Spannung von etwa 18 Volt
+ Hohe Leistung
+ Hohe Lebensdauer
+ Kaum Selbstentladung
+ Preiswert
+ Geringe Ladezeit
+ Kälteunempfindlich
+ Überschaubare Größe
+ Handelsübliches bzw. vorhandenes oder preiswertes Ladegerät
Das sind schon so viele Kriterien, dass man eine eierlegende Wollmilchsau erwarten würde und einpacken müsste. Dem ist aber nicht so. Ich habe genau das gefunden, was ich wollte.
Welchen Akku verwende ich?
Der Gedanke kam mir ganz zufällig. Ich habe schon viele Akkus gesehen, aber immer hat mich irgendetwas aus dem obigen Kriterienkatalog gehindert.
Auf die Spur bin ich gekommen, als ich mich für Li-Ionen-Akkus interessierte und meinen Makita-Akku-Schrauber näher angeschaut habe. Ich habe da zwar nur die 14-Volt-Variante, aber das zugehörige Ladegerät geht auch für die 18-Volt-Variante. Der Akku hat eine Größe, die noch machbar ist. Also ging ich im Netz auf die Suche. Und siehe da, es gibt einen Original-Akku, der offensichtlich alle Kriterien erfüllt und mit knapp unter 100 Euro preislich akzeptabel ist. Und außerdem gibt es Nachahmerprodukte, die noch nicht einmal halb so teuer sind. Und das ist nun meine Wahl gewesen. Ich habe gekauft:
Artikel: AKKU für Makita Werkzeuge 18V 3000mAh Li-Ion BL1830, Artikel-Nr. 190510126195
Hersteller/Vertrieb: PTS-Trading GmbH, D-78247 Hilzingen
Gekauft über EBAY, da er dort mit 41,90 Euro (inkl. Versand) günstiger ist als direkt beim Händler
Welche Lok/Wagen sind umgerüstet?
Ich selbst habe eine Lok genommen, die bei mir im Keller seit langer Zeit liegt und nie Verwendung gefunden hat. Sie war vorher noch nie in Betrieb gewesen, weil der Probebetrieb gezeigt hat, dass die Stromaufnahme vom Gleis erhebliche Probleme bereitet hat. Es ist die UB25 von Aristocraft. Als Wagen habe ich einen LGB-Boxcar genommen. Das ist Massenware und wenn ich da umbaue, bohre etc. ist der Schaden gering. Kurzum: Ich habe „Ausschussware“ verwendet, um das mal zu testen. Es bietet sich hierfür insbesondere eine Aristocraft-Lok an, weil dort der Decoder von Aristocraft nur einfach aufgesteckt werden muss. Außerdem gibt es serienmäßig einen Umschalter zwischen Fahrstrom von der Schiene und Akkubetrieb via Kabel. Irrigerweise stimmt bei der Lok die Aufschrift nicht: Es ist genau umgekehrt gegenüber dem Aufdruck. Und das war es dann auch schon, der Rest des Umbaus geht dann in Richtung Sonderwünsche oder Luxus. Das habe ich mit einem zusätzlichen Kabel für die Stromversorgung des Soundmoduls gemacht.
Welche Leistung ist von diesem Akku zu erwarten?
Das hängt natürlich von den äußeren Bedingungen ab. Ich habe eine Berg-und-Tal-Strecke, so dass die Lok nie ohne Steigung fährt. Die Lok ist bei mir mit Beleuchtung und Sound unterwegs, so dass im Normalbetrieb mehr als 1A Strom gezogen wird. Damit wird der Akku absolut fertig. Ich habe anfänglich meinen Augen selbst nicht getraut, aber die technischen Angaben zur Lok scheinen zu stimmen. Insgesamt fahre ich bei einer Vorbildgeschwindigkeit von etwa 55 km/h 2,75 Stunden ohne Einschränkungen, danach etwa 10 Minuten mit verminderter Geschwindigkeit. Dann hört irgendwann der Sound auf und die Lok kriecht nur noch vor sich hin. Auch beim anschließenden Ladegang habe ich anfänglich meinen Augen nicht getraut. Nach 19 Minuten Ladezeit war der Akku schon wieder voll. Dann kann man tatsächlich wieder fast 3 Stunden Vollbetrieb machen. Ein Ladezyklus reicht tatsächlich mehr als 5 Kilometer Fahrleistung der Lok! Ich bin absolut begeister!
Eckdaten:
+ Lok Aristokraft UB25, in Betrieb mit Beleuchtung und Sound im angehängte Boxcar
+ Fahrbetrieb bei etwa 60% Vollleistung (das ergibt eine Vorbildgeschwindigkeit von etwa 55 km/h)
+ Uneingeschränkter Fahrbetrieb von 2 Stunden und 45 Minuten
+ Ladezeit etwa 20 Minuten
Das ist für mich der absolute Wahnsinn.
Was kostet der Akkubetrieb zur Anschaffung?
Wenn man davon ausgeht, dass Lok und Bastelmaterial wie Drähte und Miniaturstecker und Miniaturschalter vorhanden sind, dann benötigt man …:
+ Akku 18V 3000mAh für 42 Euro
+ Makita-Kontaktplatte für etwa 6 Euro
+ Makita Ladegerät (bei mir vorhanden) für etwa 50 Euro
Ist Sound möglich?
Die neuen Decoder von Aristocraft verfügen bereits über Sound. Ich selbst habe einen älteren, habe an diesen ein altes, ausgeschlachtetes Soundmodul von LGB angeschlossen, das übrigblieb, als ich die gesamte Platine einer Alco-Diesel-Lok ausgebaut habe.
Welches Fazit ziehe ich?
Wer ein absolut leistungsfähiges und dennoch preiswertes Akku-System sucht, der liegt damit goldrichtig. Das ist uneingeschränkt empfehlenswert.
ich möchte hier über meine aktuellen Erfahrungen zum Akkubetrieb berichten.
Warum Akkubetrieb?
Auf meiner Außenanlage hatte ich im Winter stets Probleme, ordentlichen Fahrbetrieb zu machen. In der Regel stockte das immer wieder, weil Schnee oder Eis auf der Schiene störten. Selbst an schneefreien, kalten Wintertagen konnte ich ab Einbruch der Dunkelheit nicht mehr fahren, weil sich der kalte Nebel sofort auf die Schienen gelegt hatte und den Stromfluss störte. Die Lösung ist hier nun einmal Akkubetrieb
Wie steuert man eine Akkulok?
Mit Aristocraft TrainEngineer Revolution. Diese Steuerung funktioniert so, dass zwischen der Lok (via Decoder) und der Funkfernsteuerung (via Handregler) ein direkter Funkkontakt aufgebaut wird. Das System ist preislich akzeptabel (bei mir als „Zweitsystem“ neben ZIMO) und sehr zuverlässig.
Wo kommt der Akku hin?
Das liegt an jedem selbst. Nachdem das jetzt meine erste Lok mit Akkubetrieb ist und das auch erst einmal im Probebetrieb laufen soll, habe ich den Akku einfach in einen angehängten Wagen (Boxcar) gelegt. Theoretisch kann man das aber auch in die Lok verbauen. Dazu muss man allerdings ein wenig Aufwand betreiben. Je nach Akku und Lokgehäuse ist das sehr unterschiedlich. Der von mir verwendete Li-Ionen-Akku ist nicht einfach aus dem Gehäuse herauszunehmen, weil er mit sieben Verbindungen zur Ladeelektronik verbunden ist. Da muss man schon ein wenig basteln.
Nach welchen Kriterien wird der Akku ausgewählt?
Generell kann das jeder für sich entscheiden. Für mich gibt es mehrere Kriterien:
+ Spannung von etwa 18 Volt
+ Hohe Leistung
+ Hohe Lebensdauer
+ Kaum Selbstentladung
+ Preiswert
+ Geringe Ladezeit
+ Kälteunempfindlich
+ Überschaubare Größe
+ Handelsübliches bzw. vorhandenes oder preiswertes Ladegerät
Das sind schon so viele Kriterien, dass man eine eierlegende Wollmilchsau erwarten würde und einpacken müsste. Dem ist aber nicht so. Ich habe genau das gefunden, was ich wollte.
Welchen Akku verwende ich?
Der Gedanke kam mir ganz zufällig. Ich habe schon viele Akkus gesehen, aber immer hat mich irgendetwas aus dem obigen Kriterienkatalog gehindert.
Auf die Spur bin ich gekommen, als ich mich für Li-Ionen-Akkus interessierte und meinen Makita-Akku-Schrauber näher angeschaut habe. Ich habe da zwar nur die 14-Volt-Variante, aber das zugehörige Ladegerät geht auch für die 18-Volt-Variante. Der Akku hat eine Größe, die noch machbar ist. Also ging ich im Netz auf die Suche. Und siehe da, es gibt einen Original-Akku, der offensichtlich alle Kriterien erfüllt und mit knapp unter 100 Euro preislich akzeptabel ist. Und außerdem gibt es Nachahmerprodukte, die noch nicht einmal halb so teuer sind. Und das ist nun meine Wahl gewesen. Ich habe gekauft:
Artikel: AKKU für Makita Werkzeuge 18V 3000mAh Li-Ion BL1830, Artikel-Nr. 190510126195
Hersteller/Vertrieb: PTS-Trading GmbH, D-78247 Hilzingen
Gekauft über EBAY, da er dort mit 41,90 Euro (inkl. Versand) günstiger ist als direkt beim Händler
Welche Lok/Wagen sind umgerüstet?
Ich selbst habe eine Lok genommen, die bei mir im Keller seit langer Zeit liegt und nie Verwendung gefunden hat. Sie war vorher noch nie in Betrieb gewesen, weil der Probebetrieb gezeigt hat, dass die Stromaufnahme vom Gleis erhebliche Probleme bereitet hat. Es ist die UB25 von Aristocraft. Als Wagen habe ich einen LGB-Boxcar genommen. Das ist Massenware und wenn ich da umbaue, bohre etc. ist der Schaden gering. Kurzum: Ich habe „Ausschussware“ verwendet, um das mal zu testen. Es bietet sich hierfür insbesondere eine Aristocraft-Lok an, weil dort der Decoder von Aristocraft nur einfach aufgesteckt werden muss. Außerdem gibt es serienmäßig einen Umschalter zwischen Fahrstrom von der Schiene und Akkubetrieb via Kabel. Irrigerweise stimmt bei der Lok die Aufschrift nicht: Es ist genau umgekehrt gegenüber dem Aufdruck. Und das war es dann auch schon, der Rest des Umbaus geht dann in Richtung Sonderwünsche oder Luxus. Das habe ich mit einem zusätzlichen Kabel für die Stromversorgung des Soundmoduls gemacht.
Welche Leistung ist von diesem Akku zu erwarten?
Das hängt natürlich von den äußeren Bedingungen ab. Ich habe eine Berg-und-Tal-Strecke, so dass die Lok nie ohne Steigung fährt. Die Lok ist bei mir mit Beleuchtung und Sound unterwegs, so dass im Normalbetrieb mehr als 1A Strom gezogen wird. Damit wird der Akku absolut fertig. Ich habe anfänglich meinen Augen selbst nicht getraut, aber die technischen Angaben zur Lok scheinen zu stimmen. Insgesamt fahre ich bei einer Vorbildgeschwindigkeit von etwa 55 km/h 2,75 Stunden ohne Einschränkungen, danach etwa 10 Minuten mit verminderter Geschwindigkeit. Dann hört irgendwann der Sound auf und die Lok kriecht nur noch vor sich hin. Auch beim anschließenden Ladegang habe ich anfänglich meinen Augen nicht getraut. Nach 19 Minuten Ladezeit war der Akku schon wieder voll. Dann kann man tatsächlich wieder fast 3 Stunden Vollbetrieb machen. Ein Ladezyklus reicht tatsächlich mehr als 5 Kilometer Fahrleistung der Lok! Ich bin absolut begeister!
Eckdaten:
+ Lok Aristokraft UB25, in Betrieb mit Beleuchtung und Sound im angehängte Boxcar
+ Fahrbetrieb bei etwa 60% Vollleistung (das ergibt eine Vorbildgeschwindigkeit von etwa 55 km/h)
+ Uneingeschränkter Fahrbetrieb von 2 Stunden und 45 Minuten
+ Ladezeit etwa 20 Minuten
Das ist für mich der absolute Wahnsinn.
Was kostet der Akkubetrieb zur Anschaffung?
Wenn man davon ausgeht, dass Lok und Bastelmaterial wie Drähte und Miniaturstecker und Miniaturschalter vorhanden sind, dann benötigt man …:
+ Akku 18V 3000mAh für 42 Euro
+ Makita-Kontaktplatte für etwa 6 Euro
+ Makita Ladegerät (bei mir vorhanden) für etwa 50 Euro
Ist Sound möglich?
Die neuen Decoder von Aristocraft verfügen bereits über Sound. Ich selbst habe einen älteren, habe an diesen ein altes, ausgeschlachtetes Soundmodul von LGB angeschlossen, das übrigblieb, als ich die gesamte Platine einer Alco-Diesel-Lok ausgebaut habe.
Welches Fazit ziehe ich?
Wer ein absolut leistungsfähiges und dennoch preiswertes Akku-System sucht, der liegt damit goldrichtig. Das ist uneingeschränkt empfehlenswert.