Achse mit kugellgelagerter Stromabnahme für 4 EUR gefällig?

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Daniel
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Achse mit kugellgelagerter Stromabnahme für 4 EUR gefällig?

Beitrag von Daniel »

Liebe Stammtischler,

allen wünsche ich ein gutes, erfolgreiches, neues Jahr 2007.

Zu Silvester hatte ich mich noch an eine kleine Bastelei gemacht. Schon lange hat es mich gestört, dass man, wenn man Wagen beleuchten möchte, entweder viel Geld ausgeben (Kugellagerachse z.B. von LGB) oder einen hohen Rollwiderstand in Kauf nehmen (mit Stromabnehmerkohlen) mußte.

So kam mir folgende Idee:

Man nehme eine Bachmann-Achse (3 EUR)

Bild

Und zwei Kugellager von Pollin (je 50 ct):

Bild

Dann wird die Achse zerlegt und das Kugellager über die Plastikisolierung geschoben. Zwischen Kugellager und Isolierung wird noch eine 2,5 mm² Lautsprecherleitung gequetscht, die die Stromverbindung von Kugellager zur Lauffläche herstellt. Das ganze wird mit etwas Sekundenkleber dann befestigt.

Bild

Auf der anderen Seite das gleiche. Fertig sieht es dann so aus:

Bild

Am Ende noch eine Litze an das äußere Lager anlöten und einbauen:

Bild

Fazit: Der Wagen läuft schwerer als mit Original-LGB-Kugellagerachsen, aber wesentlich leichter als mit Kohlen. Billig ist das ganze und schnell gebaut auch. Wenn man die Technik beherrscht, ist eine Achse in 10 Minuten fertig. Dauertest steht noch aus. Eine Regennacht haben die Achsen schon überstanden.

Viele Grüße

Daniel

PS: Entschuldigt die schlechte Bildqualität, gestern Abend und heute morgen war es ziemlich duster. Das wichtige kann man hoffentlich erkennen.
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Peter
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Beitrag von Peter »

....nicht hübsch, aber wenn's funktioniert.....
Ich hatte mit den Messingdrähten experimentiert, die auf die Laufflächen drücken.
Entweder der Druck ist zu hoch und der Wagen bremst wie Teufel, oder zu lau und ich hab ne Lichtorgel im Zug.......
Einen Test ist Daniels Methode allemal wert.

Danke für den Tipp !
Daniel
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Beitrag von Daniel »

Peter hat geschrieben:....nicht hübsch, aber wenn's funktioniert.....
Hallo Peter,

grundsätzlich arbeite ich nach dem Motto: form follows function. Sicher könnte man das noch perfekter und optisch ansprechender machen (Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich mich bisher noch nicht an Wagen- oder Gebäudebau herangewagt hatte). Mir taugts.

Wenn der Wagen im Gleis steht, ist aber nichts von den Umbauten zu sehen.
Viele Grüße

Daniel
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Uwe
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Beitrag von Uwe »

Hallo Daniel,

die Idee ist nicht schlecht :dup2 hast Du zufällig die Bestellnummer von Pollin da :?: :D
Viele Grüße
Uwe (Frankenwaldbahner)

Bild
Daniel
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Beitrag von Daniel »

Hallo Uwe,

die Bestellnummer ist: 440 430, aber nicht jetzt alles aufkaufen :D .
Viele Grüße

Daniel
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Uwe
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Beitrag von Uwe »

Hallo Daniel,
Daniel hat geschrieben:die Bestellnummer ist: 440 430, aber nicht jetzt alles aufkaufen :D .
das ging ja schnell :D
nee alle werd ich nicht kaufen (nur so ca. 567 Stück) :wink:
Viele Grüße
Uwe (Frankenwaldbahner)

Bild
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Peter
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Beitrag von Peter »

Und ??

Wie weit seit Ihr mit Euren Kugellagern gekommen ? Erzählt mal ein bischen. Ich war nicht ganz so zufrieden.
Warum - das Ganze ist ein bisserl klobig und wenn es kalt ist laufen die Kugellager etwas streng.

Kennt Ihr Oliver Zoffis Stromabnahmetrick ?! Nachzulesen auf Seite 11 der aktuellen online-Ausgabe der g-spur.at:
http://members.kabsi.at/huebsch/g-spur/Ausgabe9_low.pdf

Ausprobiert und für gut empfunden - Harald - hattest Du nicht mal was von Messinghülsen zur Leichtläufigkeit
erzählt. Hast Das mal mit zweichsigen Drehgestellen versucht ?
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Harald
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Messingbuchsen

Beitrag von Harald »

Peter hat geschrieben: Ausprobiert und für gut empfunden - Harald - hattest Du nicht mal was von Messinghülsen zur Leichtläufigkeit
erzählt. Hast Das mal mit zweichsigen Drehgestellen versucht ?
Hallo Peter,

ich habe das nur bei Wagen ohne Drehgestellen.
Bei Andy hat das wohl Probleme mit Kurzschlüssen gegeben :-(
Eigentlich hätte ich mir das am Samstag einmal anschauen sollen :ch072

Aber da hatte ich meine Gedanken beim . . . .

Gruß
Harald
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Andreas
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Noch einen Tip gelesen

Beitrag von Andreas »

Hi,
zu dem Thema Stromabnahame ist ein Klasse Artikel im GBP !!
Der Autor hat meiner Meinung nach die beste sprich zuverlässigste und billigste Lösung gefunden - die auch mit Speichenrädern klappt !

Ganz grob:
Es werden auch Buchsen (Blindnieten) in die Drehgestelle eingepasst
(dadurch laufen auch die Achsen leichter) und hinter die Buchsen wird ein fester Draht zur Stromabnahme in das Drehgestell eingepasst, daran dann eine Lizze gelötet die dann den Saft in den Wagenkasten leitet.
Die Metallachse des Radsatzes muss durchtrennt und 2-3mm gekürzt werden - das ist die simple Lösung !! Dann Nix Kurzschluss - Wie bei meinem Versuch / Muster mit Haralds Testbuchsen !

Bei Speichenrädern wird noch ein kleiner Draht vom Radreifen zur Metallachse eingesetzt, dazu Löcher bohren 0,1 mm kleiner als der Draht;

Der Strom wird also vom Radreifen über die Achse an die Buchsen geleitet; Bei den Vollscheiben Bachmann-Achsen kann man den Draht von Radscheibe zur Achse weglassen.

Wer sich das Heft nicht kaufen will dem kann ich den Artikel ja mal scannen.

Ich will es auf jeden Fall irgend wann einmal auf diese Art Probieren !

Der Bastler verwendet zur Stromübertragung vom Wagenkasten zum Dach dünne Blechstreifen die er aus Schnellheftern Receykelt hat,
diese hat er dann in Wagenkastenfarbe lackiert und oben überstehen lassen wie so eine Art Kontaktfeder - so kann man dann das Dach problemlos / Kabellos aufsetzen demontieren. Genial finde ich !

Grüße Andy :D
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Peter
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Beitrag von Peter »

....nun bei den Zweiachsern ist das einfacher, da kann man die Bohrung für die Achsen einfach vergrößern und die Niete
durchstecken. Frage ist nur, wie mache ich das bei meinen 4achsigen Ami-Wagen.
Da geht die Bohrung ja nicht durch. Das heist, ich müßte diese "Tasche" etwas aufbohren (breit - nicht tief) um dann
die Niete reinstecken zu können. An diese Niete wird dann der Kontaktdraht angelötet, der in's Wageninnere führt.
Harald - leg mir mal einige Nieten zu "meinem" Split :wink: damit ich das austesten kann....
Daniel
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Beitrag von Daniel »

Peter hat geschrieben:Und ??

Wie weit seit Ihr mit Euren Kugellagern gekommen ? Erzählt mal ein bischen. Ich war nicht ganz so zufrieden.
Warum - das Ganze ist ein bisserl klobig und wenn es kalt ist laufen die Kugellager etwas streng.
Hallo Peter,

meine Achsen sind nun seit 4 Monaten im Einsatz (insgesamt 10 Achsen). Bisher habe ich weder feststellen können, dass die Achsen bei Kälte schwerer laufen noch dass es zu einer Verzunderung der Kugellager käme. Gerade habe ich micr wieder ein paar Kugellager bestellt, um weitere Wagen umzurüsten.

Der Tipp von O. Zoffi ist sicher nicht schlecht. Jedoch kann man dort pro 4-achsigen Wagen nur jeweils 2 Räder pro Seite zur Stromabnahme nutzen. Außerdem habe ich Bedenken, ob man die Isolierbuchse wieder 100%ig gerade in das Rad einpressen kann.

Hat jemand eine Empfehlung, welche Messingbuchse man zur Lagerung optimalerweise einsetzen kann?
@ Andy: Könntest Du den Artikel aus dem GBP vielleicht scannen? Diese Art der Stromabnahme würde mich brennend interessieren.
Viele Grüße

Daniel
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Peter
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Beitrag von Peter »

Moin Daniel....
Das war nicht als Kritik an Deiner Methode zu sehen. Im Gegenteil, ich hatte mich mit Andy sogar schon über
eine "verfeinerung" dahingehend unterhalten, statt des eingeklemmten Kabels eine Feder zwischen Radscheibe
und Kugellager einzubringen.
Versuche mit normalen Springfedern waren aber negativ, da hierzu wegen des Druckaufbaues, zwischen den beiden
Kugellagern eine Distanzhülse gesetzt werden muß........
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Andreas
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Radnabenvergießer

Beitrag von Andreas »

Hai :gsn:
Das Thema nervt mich schon lange !
Der Listenpreis von den LGB Kugellagerachsen steht bei 32 Euro (2Stück)
das ist nicht mehr Lustig - das ist einfach nur noch Schei :silence

Daniels Ansatz ist schon mal eine Idee,
in irgend einem Heft habe ich auch schon mal eine Gute Idee gefunden die Ähnlich ist :

a) Radscheibe-Achse-Isolierung überbrücken
b) Achse Mittig Druchschneiden (isolieren)
c) Stromabnahme über die Achslagerbuchse aus Messing einbauen

Da grübel ich schon lange drüber nach wie mann das zügig und vor allem Günstig realiesieren kann......

Also habe ich mal eine Bachmann Achse zerlegt und den Kunststoffkern
der die Radscheibe von der Achse isoliert herausgedrückt und ein Teil aus Alu gedreht:
Bild
Naja, geht schon ist billig aber "aufwändig",
....... aber zufällig stand mein Schmelzofen noch am Tisch.........

Da habe ich mir schnell eine Aufnahme gedreht da steckt man Rad und Achse ein (vorher ein paar Kerben reinfeilen) und dann wird das Vergossen !!!
Zuerst ging es nicht so gut aber als ich die Radscheiben ein wenig vorgewärmt habe hat es ganz gut hingehauen:
Bild

Auf den beiden Bildern ist das Rechte Rad mit der Achse vergossen!!

Dann wird in der Drehgestellblende als Achslager eine Messingbuchse eingesetzt (Rohr) und dabei ein Stück Litze mit eingequetscht:
Bild

Die beiden Achsen-Teile werden mit einem Kunststoffbolzen den ich mit einer 2,9er Bohrung versehen habe verbunden.

So hat man billigst eine fast Reibungslose Stromabnahme!
Der Aufwand hällt sich in Grenzen,
Ich habe auf diese Art 2 Drehgestelle umgebaut und werde die als Dauertest erst mal ein Jahr im Fahrbetrieb testen:
Bild
Wenn es sich bewährt werde ich alle meine Perswaggons damit ausstatten, aber:
Auf keinen Fall mehr mit den komischen B.-Achsen!
mir ist beim aufwärmen eine in den Schmelz-Kessel gefallen,
als ich diese rausfischen wollte habe ich gleich noch eine versenkt,
die Radscheibe hat sich komplett aufgelöst - bis auf den Überzug den konnte ich dann abfischen..... :mrgreen:
Die Radscheibe ist vermutlich aus irgend einer (Blei/Zinn haltigen) Weichmetalllegierung hat sich bei ca.280Grad vollkommen aufgelöst.!!!
Das ist vermutlich auch der Grund warum die Teile oft so eiern.....
Die tragen praktisch nur durch dem Galvanischen Überzug :hmm

Am Bild 2 sieht man die grettete Radscheibe total deformiert......
Ich denke mit den Achsen der letzten Bestellaktion müsste das ganz gut klappen!
Gruß Andy :D

Bild
Daniel
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Beitrag von Daniel »

Hallo Andy,

geniale Idee. Damit hast Du ja tatsächlich pro Achse zwei Stromabnahmestellen.
Ja, Dreher müßte man sein :D
Wie hast Du es den hinbekommen, diese Plastikersatzachse so genau auf die Räder zu bekommen, damit diese nicht eiern? Halten die einfach durch Druck auf den Alu-"Achslagern" oder sind die geklebt.

Bzgl. der Langzeiterfahrung mit meinen Kugellagerachsen:
Die Kontaktfreudigkeit läßt erheblich nach. Bei Achsen, die nie nass werden und nicht korridieren, funktioniert es auch nach mehr als einem Jahr noch gut.
Bei Wägen, die regelmässig draußen stehen, braucht es schon 4 Abnehmer-Achsen, um eine Lichtorgel zu verhindern.
Viele Grüße

Daniel
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Andreas
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noch eine kleine Erkärung....

Beitrag von Andreas »

Daniel hat geschrieben: Wie hast Du es den hinbekommen, diese Plastikersatzachse so genau auf die Räder zu bekommen, damit diese nicht eiern? Halten die einfach durch Druck auf den Alu-"Achslagern" oder sind die geklebt?
Nö, nix Pfusch!
Die Achse ist nur in der Mitte durchgesägt!
Die graue Welle ist ganz knapp unter 3mm komplett durchgebohrt,
auf der Drehmaschiene damit's schön "rund" läuft
die Achsen werden einfach links und rechts eingepresst.
Für die Massenfertigung kann mann die Welle ja noch dünner auslegen und schwärzen.
Bild

Der (Dauer)Test wird zeigen ob das Weichmetall Kernstück auf die Dauer hällt oder eben nicht......
Denn die hundert Stück aus Alu zu drehen ist mir zu viel Aufwand / Arbeit
Gruß Andy :D

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