Fertig digitalisierte Fahrzeuge

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Oliver
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Fertig digitalisierte Fahrzeuge

Beitrag von Oliver »

Hallo!

Im Zusammenhang mit meinen letzten Digitalumbauten
http://www.zoffi.net/MOBAZI/F3/index.htm
http://www.zoffi.net/MOBAZI/SD70MAC/index.htm
http://www.zoffi.net/MOBAZI/Aristo_2-8- ... /index.htm
möchte ich folgendes zur Diskussion stellen:

Wie hoch ist das Interesse für derart fertig umgebaute Fahrzeuge?

Im Falle der 2-8-8-2 Aristo Mallet muss man rund 1000€ zusätzlich zum Preis des Fahrzeuges rechnen (aus dem Bauch heraus - genau weiß ich jetzt nicht)

Die F3 A/B Einheit käme auch um rund 700€ teurer.

Die SD70 (inkl. Kupplung) würde auch um die 500-700€ mehr kosten.

Wie gesagt - die Preise sind aus dem Bauch heraus...

Dann stellt sich gleich die nächste Frage:
Meine Umbauten sind sehr speziell. Ich habe alle möglichen Spielereien eingebaut und nutze oft mehr als 12 Funktionen aus. Das setzt ein Digitalsystem voraus, welches dies auch ansteuern kann. Weiters muss ich mich nach den Gegebenheiten des Decoders richten, wobei ich Funktionen und Effekte so aufteilen muss, wie es eben seitens Decoder möglich ist - ohne Rücksicht auf irgendwelche "Normen" ... Eine Umbelegung der Funktionen ist demnach auch nicht möglich.

Das heißt mit anderen Worten, die Lok ist so wie sie ist zu nutzen.

Wie hoch wäre also das Interesse für solche Fahrzeuge?

PS: Ich stelle diese Frage auch in anderen Foren - also nicht wundern ...
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Ralf
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Beitrag von Ralf »

Hallo Oliver,

Liebhaber gibt es immer. Aber immer weniger.

Auf Halde ist sowas nicht zu legen. Das läuft nicht. Ob man das dann bereit ist auf Vorbestellung zu machen
und tatsächlich auch zu realisieren, das steht auf einem anderen Papier.

Mal zum Vergleich: Ein Händler nimmt für eine Digitalisierung mit ZIMO-Decoder (also nicht nur
Stecker rein und drauf damit) inklusive Sound, Pufferung und Anschluss der vorhandenen Leuchten bei einer
LGB-Lok mit normalem Umbauaufwand zwischen 70 und 90 Euro, bei größerem Aufwand auch ein wenig mehr.

Da kommt dann noch Material dazu: Decoder, Lautsprecher, Puffer und 24-Volt-Lämpchen, vielleicht noch ein Schalter.
Alles zusammen in der Regel deutlich unter 200 Euro.

Das sind also 300 Euro mehr als die Lok kostet.
So eine US-Lok liegt nun bei etwa 200 bis 500 Euro, je nach Einkauf auch mal ein wenig drunter oder drüber.

So frage ich mich: Wäre es mir wert, einen Tausender in eine Aristo-Lok zu investieren, deren Lebensdauer
in der Regel an eine LGB-Lok nicht annähernd heranreichen wird?

Eindeutige Antwort: Nein. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht. Später vielleicht einmal. Wenn ich keine Kinder
mehr zu versorgen habe und den Platz im Wohnstift bereits bezahlt habe.

Und trotzdem würde ich mir so ein Ding genauso wie du umbauen, wenn ich die Möglichkeiten hätte (Zeit, Geschick etc.).
Und vielleicht würde ich mir überlegen, das jemandem auch so umzubauen.
Aber nur für viel Geld, für verdammt viel Geld.

Kleine Geschichte am Rande:
In der Süddeutschen Zeitung stand ein Artikel, in dem ein Journalist beschreibt, wie schwer es war
einen "Taxifahrer" in Birma davon zu überzeugen von der Hauptstadt Rangoon an einen berühmten
Traumstrand zu fahren, damit der Journalist nicht mit einer wackeligen Kleinstmaschine fliegen muss.
Er bot 50, dann 100 und schließlich 150 US-Dollar, keiner wollte es machen, obwohl nur 120 Kilometer
Luftlinie zu überwinden waren. Ich war schon in Birma, ich weiß, dass 150 US-Dollar mehr sind als der durchschnittliche
Birmane in einem halben Jahr verdient. Trotzdem fand er niemanden.
Erst bei 200 US-Dollar war ein Taxifahrer bereit, ihn hinzubringen.
Das hat der Journalist auch wirklich bereut: Auf der Ladefläche eines Pritschenwagens mit ausgelaufenem Benzin
und elendigem Herumschütteln, mehreren Ohnmachtsanfällen, in sengender Hitze und auf
schlimmsten Bergstrecken erreichte er nach 14 oder 16 Stunden in stockdunkler Nacht sein Ziel.
Heimwärts flog er dann doch noch, entgegen seiner Planung.
Was lernen wir aus der Sicht des "Taxifahrers"? Wenn es wirklich einen Verrückten gibt, dem du diesen
Wahnsinn nicht ausreden kannst, dann nimm ein ordentliches Geld dafür. Ansonsten lasse es bleiben.

Ein guter Rat von mir.
Beste Grüße

Ralf
Oliver
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Beitrag von Oliver »

Hallo Ralf!
Es ist nicht die Frage, ob *ich* das machen würde - so ein Umbau wäre jedesmal ein Unikat ... und hätte seinen Preis ...
Derartiges könnte nur von einem Händler bezogen werden, der diese Umbauten auch macht (in "Kleinserienqualität" und zu einem noch erträglichen Preis).
Wie Du sehen kannst, sind meine Umbauten nicht nur ein Decoder rein, besounden und passt.
Da steckt weit mehr dahinter, sowohl an Material (in der Mallet werkln DREI Decoder!), als auch an "KnofHoff" ...
Selbst mit meinen "Umbauanleitungen" fürchte ich, dass es kaum jemanden gibt, der das auch umsetzt.
Daher auch die Frage, ob es Interesse für fertige Umbauten gäbe.

Ich will lediglich ausloten, ob es Sinn macht, jemanden zu aktivieren hierfür div. Platinen zu fertigen, und solche Umbauten eben professionell zu vermarkten.

Ich fürchte aber, dass es kaum Interessenten gibt...
Zum Einen wird sicher der Preis abschrecken - ist ja doch "nur" eine Digitalisierung ...
Zum Anderen - wer sich wirklich für solche Spielereien interessiert, kann die auch selbst verwirklichen, der braucht so ein Angebot nicht ;-)
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