Kupferpreis

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Wilhelm
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Kupferpreis

Beitrag von Wilhelm »

Ich wollte Euch einmal auf die Entwicklung des Kupferpreises aufmerksam machen:
Wie einige Zeitungen vermelden, ist Kupfer auf ein neues Rekordhoch geklettert. Am Spotmarkt liegt der Kupferpreis bei ca. 9.300 USD.

Messing besteht ja bekanntlich zu einem hohen Anteil aus Kupfer - und damit betrifft der Kupferpreis auch unser Hobby. In einigen Foren war ja der Anstieg der Gleispreise vor zwei, drei Jahren ein heiß diskutiertes Thema und wird es in absehbarer Zeit für mich wieder werden, denn der Kupferpreis wird erst richtig in Bewegung kommen.

Der Durchschnittspreis der vergangenen vier Jahre liegt knapp über 7.000 USD. Damit ist noch keine signifikante Teuerung bei Kupfer eingetreten.

Wenn ich mir das ganze Drumherum ansehe, gehe ich aber persönlich davon aus, dass der Kupferpreis in den nächsten Jahren noch deutlich steigen wird und wir bisher erst einen leichten Anstieg verzeichnen konnten. Größter Kupferproduzent ist mit Abstand Chile. Sollten die Chilenen auf die Idee kommen, die Kupferproduktion zu drosseln, hätte das auf den Kupfermarkt deutliche Auswirkungen. Ich persönlich gehe aber davon aus, dass der Preisanstieg von einem klassischen Angebotsunterhang ausgehen wird, d. h. das Angebot kann mit der Nachfrage nicht mehr mithalten. Zu viele Minen sind veraltet oder nahezu erschöpft und aufgrund der niedrigen Rentabilität wurden in den letzten dreißig Jahren zu wenige neue Vorkommen erschlossen.

Noch eine Anmerkung:
Wichtig ist in diesem Zusammenhang immer, ob beim Kupferpreis vom Spot-Preis oder vom Terminmarktpreis die Rede ist. Die meisten Zeitungsschreiber kennen den Unterschied nicht und schreiben einfach voneinander ab. Spot-Preis ist der Preis, der tatsächlich bei sofortiger Lieferung fällig ist (Du gibst mir sofort Geld, ich gebe Dir sofort Ware). Die Terminpreise weichen davon oft erheblich voneinander ab. Terminpreise sind die Preise, die an den Warenterminbörsen (hauptsächlich Chicago und New York) für die Zukunft gehandelt werden. (Du gibst mir in einem halben Jahr Geld und ich gebe Dir in einem halben Jahr Ware).
Anton
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Beitrag von Anton »

Hallo Wilhelm

Der Preisanstieg bei unseren
Hoppy lässt sich nicht vermeiden

Ich habe einen Preisanstieg bei Kupferrohren
und Kupferblech von 32 %
und Messing Armaturen v0n 15 ,3 %

momentan kostet mein Altkupfer mehr
wie ich damals als Neukupfer bezahlt habe :dup3
Gruß

Anton
(Sammler80)
Horst
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Beitrag von Horst »

Hallo Wilhelm,

wieviel Tonnen Messing verarbeitest du den so im Jahr, das du dir schon solch ernsthaften Sorgen um dein Hobby machst? :D

Wer den Rohstoffmarkt beobachte hat eh schon längst mit bekommen das alle Preise in rasender Geschwindigkeit Explodieren.
Angefgangen von den Energiekosten über Getreide bis eben hin zu den Legierungsbestandteilen.

Mein Persönlicher Favorit ist der Nickel.
42% Preissteigerung in einem Jahr.

Die da drüben im Osten verschlingen momentan ne Menge Material! :noidea
Gruß Horst
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Rolf
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Kupferpreis

Beitrag von Rolf »

Hallo :gsn:

vor wenigen Wochen hatte ich im Wartezimmer hierzu einen interessanten Artikel gelesen.

China kauft seit Jahren weltweite Rohrstoffvorkommen und Schürfrechte zusammen. Aktuell müsssen sie wohl Schürfrechte für Afghanistan erworben haben. Da waren wir Europäer mal wieder zu doof, wir finanzieren zwar den Wiederaufbau .....
In Afrika stellt China im Gegenzug für Schürfrechte großzügig Entwicklungshilfe bereit. Und nachdem China ja als Staatsmacht auftritt, haben da Mittbewerber wie einzelne Firmen oder Konzerne leider oft das Nachsehen.

Beispiel:
Bei einem seltenen Metall welches zur Herstellung von neuartigen Akkus benötigt wird, kontrolliert China berits 95 % vom Weltmarkt!
Ein Großteil der seltenen Erde Vorkommen liegt in China selbst, der Rest in Südamerika wo China die Abbaurechte aufgekauft hat. Im eigenen Land wurden auf dieses Metall bereits hohe Ausfuhrzölle aufgeschlagen und viele Hersteller damit gezwungen, Produkte, zu deren Herstellung dieses Metall benötigt, wird in China herzustellen.

Mittlerweile hat wohl auch unsere Bundesregierung bemerkt, daß sich hier einiges Unheil anbahnt. Man will versuchen für die deutsche Wirtschaft eine Art "Einkaufsgenossenschaft für Rohstoffe " zu gründen.

Darüber hinaus haben Spekulanten Gefallen daran gefunden, in Rohstoffe zu investieren statt in gebeutelte Währungen wie den Euro oder Dollar.
Diese Brüder heizen die Preise wie beim Öl noch zusätzlich an.

Ich denke da kommen schwere Zeiten auf uns zu, als daß wir im eigenen Land keine nennenswerten Rohstoffvorkommen besitzen und auf deren Einfuhr angewiesen sind. Es sei denn wir wollen irgendwann Alle in China Arbeiten gehen.
Gruß
Rolf
Wilhelm
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Beitrag von Wilhelm »

Also mein Bedarf an Schienenmaterial ist im Moment erst einmal gedeckt. Soweit zu dem, was meinen Bedarf an Schienen angeht.

Was die Preisentwicklung bei Schienen angeht, werden die Hersteller aufgrund der Rohstoffpreisentwicklung mit den Schienenpreisen in den kommenden Jahren deutlich anziehen. Das war eigentlich Thema dieses Threads.

Ich will mich bzgl. des Rohstoffmarktes nicht zu sehr in Details verlieren. Was hier geschrieben wurde ist alles richtig. Bei den Metallen sehe ich die meiste Luft nach oben bei Silber, Nickel und Kupfer. Agrargüter werden in den nächsten Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit enorm steigen, was auf unseren Wohlstand nicht besonders positive Auswirkungen haben wird. Mit Sorge beobachte ich etwa die fast schon oligopolartige Entwicklung bei den Stahlherstellern - Stichwort : Mittal. Was unsere Edelstahlgleisfahrer betreffen wird.

China sichert sich natürlich weltweit Rohstoffvorkommen. Dies aber bereits seit Jahren. Dabei gehen die Chinesen deutlich pragmatischer vor, als Amerikaner oder Europäer. Interessant ist es im Moment zu beobachten, wie sich die großen Machtblöcke (USA, Europa, Russland, China, Indien, Golfaraber) beim Sichern von Rohstoffreserven verhalten. Zudem entstehen neue kleinere Machtblöcke (bspw. Brasilien), die noch vor einigen Jahren niemand auf der Rechnung hatte. Dies kann durchaus dazu führen, was ich bereits in Anlehnung an den Kupferpreis mit Chile geschrieben hatte, dass der eine oder andere Block, seine Vormachtstellung ausnutzen könnte und das Angebot künstlich verknappen könnte.
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